Welche Praxissoftware soll es werden?

Sven-Olaf Lippke • 13. November 2025

Die Zeiten eines manuellen Terminbuchs und einer physischen Laufakte mit entwickelten Röntgenbildern sind für die Existenzgründer von heute Schnee von gestern! Dennoch finden sich immer noch viele Alt-Praxen, die das Thema Digitalisierung - zu Teil bewusst - soweit wie möglich verschlafen haben. Dann gilt es im Zuge einer Praxisübernahme, eine stabile und zukunftssichere Lösung zu finden. Gut wenn man auf die Erfahrungen anderer "Leidengenossen" aufbauen kann.

Die jährlich erscheinende Analyse der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) zum Thema EDV zeigt für 2024 ein gespaltenes Bild (Link zur EDV-Statistik). Man erkennt deutlich, dass es klare Platzhirsche in den Bereichen KFO und KCH gibt. Während Kieferorthopäden offensichtlich die fachspezifischen Stärken der Software ivoris der Computer konkret AG schätzen (Marktanteil 36,53%), liegt diese Software bei den übrigen Zahnärzten mit einem Marktanteil von lediglich 2,46% abgeschlagen auf Platz 8. Auf den Plätzen folgen bei den Kieferorthopäden DS-WIN-PLUS der Dampsoft GmbH (15,89%) und Z1 der CompuGroup Medical Dentalsysteme GmbH (13,05%) - allerdings schon deutlich abgeschlagen.


Alle übrigen Zahnärzte favorisieren dagegen eindeutig DS-WIN-PLUS der Dampsoft GmbH mit einem Marktanteil von 34,91%. Somit setzen mehr als ein Drittel aller Praxen in Deutschland auf die Softwareschmiede aus Schleswig-Holstein. Zweistellige Prozentwerte bei den Marktanteilen erreichten dann nur noch die Produkte Z1 der CompuGroup Medical Dentalsysteme GmbH (24,12%) und charly der solutio GmbH & Co. KG.


Doch wie können diese einfachen Zahlen einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt bei der Entscheidungsfindung helfen?

Praxissoftware heute ist weit mehr, als ein digitales Terminbuch.

Es ist vielmehr ein multikonnektives Gesamtkunstwerk, dass sowohl unterschiedlichste Hardwaretypen und deren individuellen Softwarespezifika handhaben muss (Röntgen, Steri-Bereich, Konnektor, Telefonanlage,...) als auch diverse externe Softwareanforderungen erfüllen muss (EPA, Abrechnungen, usw.). Damit ist die Praxissoftware von heute ein hochkomplexes Gebilde, bei dem die Entwicklerfirmen das spezielle Knowhow rund um die Zahnmedizin abbilden müssen. Gleichzeitig müssen auch genügend Entwicklungskapazitäten vorhanden sein, um dem rasanten technologischen Fortschritt gerecht werden zu können.


Damit ist auch klar: diesem Anspruch können nur Systeme mit ausreichender Marktverbreitung (= Erfahrungswerte für unterschiedlichste Hardware-Kombinationen) und entsprechendem Manpower gerecht werden. Damit schließen sich kleine Nischenanbieter im Sinne einer zukunftsorientierten Aufstellung Ihrer Zahnarztpraxis eigentlich von vornherein aus.


Wir von denticon wollen und können keine bestimmte Software für die Nutzung in Ihrer Praxis empfehlen. Es kommt auch immer ein wenig auf die individuellen Vorlieben an. Grundsätzlich raten wir aber dazu, sich an einen der großen Player zu wenden, aber zuvor im Rahmen eines "Beauty-Contests" die Vor- und Nachteile der einzelnen Anwendungen zu erfahren - und natürlich den Preis.


Bitten Sie 3-4 Anbieter darum, ihr Software zu präsentieren und fragen Sie die Präsentator dann ruhig nach den Schwachstellen und den Vorteilen gegenüber anderen Anbietern. Sie werden relativ schnell einen guten Überblick bekommen. Bleiben Sie dabei bei den größten Anbietern, denn wie gesagt: In diesem Fall heißt es wirklich "size matters".


In diesem Sinne: Viel Erfolg bei der Softwareauswahl!


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